Montag, 29. Februar 2016

Schokolade stellt keine blöden Fragen. Schokolade versteht.

Wie anstrengend, wenn du dich ständig erklären musst! Eigentlich willst du nur in den Arm genommen werden! Du möchtest Trost und Nähe! Mehr nicht! Wenn es dir nicht gut geht, dann willst du nicht lange Erklärungen abgeben. Allein dafür fehlt dir schon die Energie!
Wenn du schon an die Fragen denkst, die da kommen könnten! "Ich habe eine tolle Idee für dich!" "Mache es doch so oder so!" Na toll! Wenn es dir so richtig dreckig geht. Wenn du emotional im Keller bist, dann magst du weder Fragen noch kluge Sprüche. Da braucht es eine "Sofortenergie!" Kein Wunder, dass Schokolade so beliebt ist. Die fragt nicht! Die braucht keine Erklärungen! Die wirkt sofort. Wie eine Infusion!
Schade, dass ich selber nicht so gestrickt bin! Bei mir selbst wirkt Schokolade nicht so! Ich gehöre zur "Fragefraktion", die hilflos daneben steht und keine Schokolade zur Hand hat. Immerhin habe ich einen Arm und eine Hand. Die Betriebstemperatur ist so, dass ich Halt und Wärme geben kann. Das finde ich als Ergänzung zur Schokolade nicht schlecht!
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Sonntag, 28. Februar 2016

Wer Sahne will muss Kühe schütteln

Das Leben ist ein Geschenk! Ich habe es mir nicht verdient. ich lebe und gut ist! Das ist wunderbar! Das ist die Klammer und die Vorgabe. Ich atme, also bin ich!
Dennoch fällt mein tägliches Brot nicht vom Baum. Sogar ein Bettler muss etwas für seine Einkünfte tun. Er muss die Hand aufhalten und warten, bis ihm jemand etwas gibt. Betteln kann harte Arbeit sein. Wenn ich etwas möchte, dann muss ich auch etwas dafür tun. Wenn ich Sahne möchte, dann muss ich Kühe schütteln. Wenn ich Brot essen will, dann muss ich backen. Das Leben selbst ist geschenkt. Für den Erhalt des Lebens muss ich etwas tun. Wenn ich aufhöre zu atmen, hört mein Leben auf!
Es kann sein, dass mir die Arbeit zum Lebensunterhalt manchmal etwas schwer vorkommt. Du hast den Eindruck, als ob du Kühe schütteln müsstest. Alles fällt dir verdammt schwer! Kann es nicht leichter sein? Muss ich denn wirklich Kühe schütteln um Sahne zu erhalten? Nein, das musst du nicht!
Du kannst die Kuh melken, den Rahm abschöpfen und dann die Sahne schütteln. Du musst keine Kühe schütteln! Das ist nicht nötig! Manche Menschen machen sich das Leben echt kompliziert. Sie schütteln die Kühe weil sie nicht ahnen, dass es auch leichter gehen könnte. Überdenke mal deinen Tag und beobachte, wo du sehr umständlich bist. In deinen Gedanken oder in deinem Tun! Wie viele Wege gehst du doppelt, weil du nicht achtsam warst! Bei manchen Maschinen musst du nur einen Knopf drücken und es läuft. Du musst nicht die ganze Gebrauchsanweisung lesen und von vorne bis hinten verstehen! Wenn es also einen leichteren Weg zum Ziel gibt, warum nicht?
Wenn du aber nicht melken kannst, dann musst du wohl weiter Kühe schütteln! Du kannst aber auch auf Sahne verzichten. Vielleicht merkst du an dieser Stelle, dass das Leben farbenfroh ist und dass du mehr als nur eine Lösung finden wirst um an Sahne zu kommen. Ziegen schütteln könnte übrigens gefühlt leichter sein.
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Freitag, 26. Februar 2016

Gib mir Geduld aber zackig


Ich bin so ungeduldig! Als Kinder mussten wir schon früh im Haushalt mithelfen. Die Atmosphäre drum herum war leider nicht immer sehr entspannend. Hier ist die Arbeit - bis gestern bitte erledigen. Wir durften nicht das Buch zu Ende lesen, das Spiel fertig spielen. Es galt "Jetzt!" und "Sofort!"
Das hat sich bis in meine erwachsene Gegenwart ausgewirkt. Wenn ich weiß, dass da eine Arbeit auf mich wartet gibt es den Impuls von "sofort erledigen".  Es kommt mir so vor, als ob meine Eltern mir über die Schultern schauen um zu prüfen, ob es nicht noch schneller geht. Dann trete ich mit mir in einen inneren Wettbewerb. Wer kann es am schnellsten?!
Dann sehe ich andere Menschen bei der Arbeit zu und denke spontan: "Geht das nicht schneller?" Dann wünsche ich mir Geduld. Geduld mit mir selbst und Geduld mit den anderen. Das ist echt nicht leicht! Die Geduld bräuchte ich genau in dem Augenblick. Dann, wenn ich mit den Hufen scharre! Die Geduld mit mir brauche ich nicht morgen, sondern jetzt. Morgen gibt es eine andere Aufgabe, eine neue Arbeit. Heute möchte ich, nein muss ich mit mir geduldig sein. Es duldet keinen Aufschub.
Wenn ich schon keine Geduld mit mir habe, dann könnte ich sie mir doch von Gott wünschen. Wenn Gott schon Wunder wirken kann, dann kann er das Wunder auch sofort wirken, oder? "Herr, gib mir Geduld, aber zackig!" Sonst ist es zu spät! Morgen brauche ich sie nicht mehr!
Immer wieder merke ich, wie die Muster und Glaubenssätze aus der Kindheit Macht über mich haben. Wie schaffe ich es, dass sie diese Macht verlieren?  Ich bringe zuerst Bewusstheit dahin! Dann überprüfe ich, wem diese Sätze gehören. Gehören sie mir, oder den Eltern? Wenn sie den Eltern gehören, gebe ich sie ihnen zurück. Es ist eure Ungeduld und nicht meine! Ihr bekommt sie zurück!
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Donnerstag, 25. Februar 2016

Liebe muss nicht perfekt sein. Sondern echt.


Wenn es eine perfekte Liebe gäbe, wie würde die dann aussehen? Dein Schatz würde dir alle Wünsche von deinen Augen ablesen? Er wüsste immer, was du im Augenblick brauchst? Er würde dir immer zuhören und ganz bei dir sein? Er würde keinen Geburtstag vergessen und immer das richtige Geschenk finden, im richtigen Augenblick mit den richtigen Worten und Gesten überreichen?
Was wäre also eine perfekte Liebe? Eine, die du im Liebesroman findest? Eine wie in einem romantischen Liebesfilm? Eine, wo man sich streitet nur damit die Versöhnung um so schöner ist?
Ich habe einmal ein Paar besucht, das fünfzig Jahre verheiratet war. Ihre Liebe erschien mir nicht Spektakulär. Kein Plot für einen Roman oder einen Film. Ich fragte sie, ob sie denn immer noch gerne verheiratet wären nach all den vielen Jahren. Da breitete sich ein Lächeln über beide Gesichter aus. Sie schauten sich an und dann wieder mich an und nickten beide. Mehr nicht!
Zwischen den beiden war ein Einverständnis ohne Worte. Sie fühlten sich einfach verbunden. Sie mussten nichts beweisen und mir keinen Sermon über Glück halten. Es war einfach und mit einer tiefen Wahrheit. Vielleicht - einfach echt?
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Mittwoch, 17. Februar 2016

Lass mich! Ich muss mich da jetzt reinsteigern.


Ich gehöre eher zu den Menschen, die sich nicht in etwas reinsteigern. Mein erster Impuls bei aufregenden Situationen lautet: "Ich atme tief durch und beruhige mich." Darum ist das auch mein erster Impuls wenn jemand aufgeregt zu mir kommt. "Jetzt atme mal tief durch und beruhige dich erst einmal." Da trifft der Kopfmensch auf einen Bauchmenschen.
Inzwischen habe ich mitbekommen, dass ein Bauchmensch sich ordentlich in etwas reinsteigern muss. Er braucht das zur Psychohygiene. Das Reinsteigern ist notwendig, damit es irgendwann wieder abschwillt. Darum bemühe ich mich eher, das Reinsteigern zu unterstützen. So gut ich das als Kopfmensch kann. Ich kann mich nicht emotional mit reinsteigern, aber ich kann es verstehen und meine eigenen Beruhigungsimpulse beiseite lassen. Meine Lösung ist nur meine und jemand anders steigert sich lieber in etwas rein.
Hilfreich, wenn ich mich selber kenne. Wenn so ein Bauchmensch sagt: "Lass mich! Ich muss mich da jetzt reinsteigern," dann zeigt mir das, dass da schon Bewusstheit ist. So jemand steigert sich nicht automatisch in etwas rein, sondern mit Ankündigung. Das ist ein großer Entwicklungsschritt.
Manchmal kann ich als Kopfmensch mich auch in etwas hineinsteigern. Abgestandenes Essen in der Kantine. Lauwarme Suppe bei einer Hochzeit. Alte Kuchen. Ein Buffett, bei dem man verhungert. Und ein Buffet, das übertieben und überladen ist. Ich frage mich, woher ich das Thema mit dem Essen habe. Die Wurzeln müssen in der Kindheit liegen. Abmessen. Zuteilen. Einteilen. Knapp gehalten werden.
Wenn mich etwas ärgert, dann werde ich schnell zum Bauchmenschen. Das nächste mal probier ich es auch einmal so: "Lass mich! Ich muss mich da jetzt reinsteigern!"
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Dienstag, 16. Februar 2016

Glück als Pause von Katastrophen

Glück ist, wenn die Katastrophe eine Pause macht. Ich kenne Menschen, die geraten von die eine in die nächste Katastrophe. Immer ist etwas los. Der erste Sohn verliert seinen Job. Der andere Sohn verliert seinen Führerschein durch zu schnelles Fahren. Der Mann geht fremd und die Tochter macht, was sie will. Die "Klangende" selbst leidet unter unerträglichen Rückenschmerzen. Alle Ereignisse verteilen sich nicht auf mehrere Monate sondern sind das Ergebnis von einer Woche.
Nach einer solchen Katastrophenwoche gibt es keine Pause. Es folgen die nächsten Hiobsbotschaften in dichter Folge. Ich frage mich dann, wie Menschen es schaffen, ständig Katastrophen an sich zu ziehen. Wie machen die das nur? Die Postkarte gibt mir eine mögliche Antwort. Wenn die Katastrophen mal kurz eine Pause machen, dann fühlt sich das Leben gleich wie ein unbeschreibliches Glücksgefühl an. Glück nicht als ein an sich positiver Wert sondern als Abwesenheit von Pech. Als Ruhephase in den Schicksalsschlägen. Ich habe eine Frau vor Augen, die mir häufiger von diesen Katastrophen erzählt. Merkwürdigerweise wirkt sie darin sehr lebendig und zugleich "lustvoll". Katastrophen als Droge? Bei uns ist wenigstens was los! Da schleicht sich bei mir ein Verdacht ein, dass manche Familienmitglieder solche Situationen geradezu gestalten, damit Mutti keine Langeweile bekommt.
Zugleich beruhigt es mich, dass selbst Katastrophen hin und wieder eine Pause brauchen, bevor sie wieder in Erscheinung treten. Es wäre doch schön, wenn auch die Medien "katastrophenfreie" Tage einrichten würden. Am Sonntag möchte ich einmal nur schöne Nachrichten hören. Da gibt es doch bestimmt genug von, die man erzählen könnte.
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Montag, 15. Februar 2016

Die Weisheit das Radfahrens


Das Leben ist wie Radfahren. Um in Balance zu bleiben musst du dich bewegen.

In uns Menschen gibt es zwei Prinzipien. Wir möchten gerne festhalten, was uns lieb und teuer ist. Wir fühlen uns wohl in unserer Familie und in unserem Haus. Wir pflegen immerwiederkehrende Rituale wie Weihnachten und die Kaffeestunde am Sonntag. Jedes Familienmitglied sitzt immer auf dem gleichen Platz am Küchentisch und die Brötchen kommen vom Lieblingsbäcker. Feste Gewohnheiten geben uns Halt und Sicherheit. Sie vermitteln das Gefühl von Zuverlässigkeit. Du hast einen festen Platz und du gehst nicht verloren. Die Gefahr besteht darin, im Laufe der Zeit zu erstarren.
Rituale stimmen irgendwann nicht mehr. Die Familie fällt irgendwann an Weihnachten auseinander. Die Kinder gründen eigene Familien, die ältere Generation stirbt. An Silvester sehen wir das Extrembeispiel im "dinner for one". Miss Sophie hält ihre Welt zusammen, indem sie mit ihren längst verstorbenen Freunden speist. Starre Systeme sind irgendwann tot.
Das zweite Prinzip besteht im Wandel. Alle Systeme verändern sich. Ständig. Alles ist in Bewegung. Darum gleicht unser Leben eher dem Radfahren. Das Rad selbst hat eine "starre" Struktur, aber es trägt die Bestimmung in sich, beweglich zu sein. Wir atmen ein und aus und fühlen und in dieser permanenten Bewegung lebendig.
In den asiatischen Kampfsportarten gibt es das Bild von der Kiefer im Unterschied zur Weide. Wenn du im Kampf starr wie eine Kiefer bist, wirst du im Sturm zerbrechen. Wenn du aber beweglich und biegsam bist wie ein Weide, wirst du den Angriffen ausweichen können. Du nimmst sogar die Energie des Angreifers auf und wandelst sie für dich um.
Es gibt also das Prinzip der Ruhe, Beständigkeit und Kontinuität auf der einen Seite und die Bewegung, den Wandel auf der anderen Seite. Weder das eine noch das andere Prinzip für sich allein ist erstrebenswert. Es geht um die Balance. Darum richte deine Aufmerksamkeit weder auf starre Rituale noch auf ständige Veränderungen sondern auf die Balance. Wenn du diese Balance verloren hast, dann gibt es dir gerade einen Hinweis auf eine Einseitigkeit in deinem Leben. Und du kannst korrigieren - oder vom Rad fallen ?!
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Sonntag, 14. Februar 2016

Sei einfach du selbst!


Sei einfach du selbst! Die Einladung klingt verlockend. Alle anderen gibt es schon. Da schwimmt ein Fisch gegen den Strom um deutlich zu machen, dass er sich unterscheidet. Dieser Fisch ist rot und die anderen Fische sind alle blau. Die anderen sind gleichförmig und schwimmen alle in eine Richtung. Sei einfach du selbst! In rot und die eigene unabhängige Richtung einnehmen.
Wie gesagt, die Einladung klingt verlockend. Doch wer ist dieses "du selbst"? Macht es meine Kleidung aus, mein Verhalten, mein Besitz, meine Art und Weise, da zu sein? Meine eigenen Meinungen, die auch mal gegen den Strom gehen dürfen? Bin das ich selbst?
Ich schaue in mich hinein und stelle fest, dass es unglaublich viele Glaubenssätze meiner Eltern in mir gibt. "Das kannst du nicht!" - "Du musst perfekt sein!" - "Du bist ein Pechvogel" - "Das geht so nicht!" Und immer wieder habe ich versucht, da etwas zu korrigieren. Meine Eltern waren ja viel klüger als ich. Ich wollte ja auch, dass sie mich lieb haben. Und ich hatte geglaubt, wenn ich alles so mache, wie meine Eltern es sich vorstellen, dann werde ich sehr geliebt. Erst als Erwachsener habe ich gemerkt, vie viele Anteile meiner Eltern in mir sind und wie wenig ich weiß, wer ich denn selber bin. Die Rechung heißt: "Ich selbst" - "Anteil der frühkindlichen Autoritäten" = ?
Sei einfach du selbst! Jeder Mensch auf dieser Welt steht in der Verantwortung der "Selbstwerdung". Auch die anderen sind nicht einfach einheitsblaue Fische. Sie alle sind sie selbst! Es stimmt, dass wir von unserem Elternhaus, der Schule und der Kirche geprägt sind. Geschenk und Hypothek zugleich. Dennoch bleibt die Verantwortung und Aufgabe bei dir, daraus etwas zu machen. Du kannst alte Glaubensmuster hinterfragen, verändern und sogar auflösen. Du bist wie ein Rohdiamant, der immer wieder an sich arbeitet, bis er sich von allen Seiten her in Vollkommenheit zeigt. Und diese Vollkommenheit gab es schon von Anfang an. Du musst nur wiederherstellen, wie du vom Ursprung her gedacht warst. Werde also die und der, die und der du bist und immer schon warst!
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Sonntag, 7. Februar 2016

Du bist du und noch viel mehr! ... einfach ganz besonders.

Du bist wunderbar! Wie wunderbar!
Hat dir jemand mal gesagt, dass du wunderbar bist? Dein Kind, deine Eltern, dein Mann oder deine Frau, deine Freundin oder dein Freund? Also, du bist wunderbar! Du bist wirklich einfach ganz besonders. Du bist toll! Du bist außergewöhnlich! Du bist großartig!
Hältst du es noch aus oder hörst du auf zu lesen. Kommt bei dir jetzt ein "Ja"! "Ich bin wunderbar! Wie schön!" Oder kommt eher eine Reaktion wie: "Na ja, vielleicht manchmal! Eher aber nicht! Das ist doch übertrieben! Da kommen mir gleich meine Fehler und Einschränkungen in den Sinn. Das meinst du doch nicht wirklich. Außerdem kennst du mich ja gar nicht. Du weißt nicht, wer hier diesen Text liest. Wenn du mich wirklich kennen würdest. Wenn du wüsstest, wie schlecht gelaunt ich oft bin. Wenn du wüsstest, wie oft ich meine Freundinnen und Freunde vernachlässige! Wenn du wüsstest, wie oft ich eine Maske trage um meine Traurigkeit zu verbergen. Wenn du das wüsstest und noch viel mehr, dann könntest du das nicht mehr sagen."
Ein Teil in dir wünscht sich dennoch diese Bestätigung. Du bist wunderbar! Davon lebst du, Das richtet dich auf und macht dich ein paar Zentimeter größer. Und ein anderer Teil will es nicht hören. Kann es kaum aushalten. Ist es nicht gewöhnt. Im Alltag hörst du eher deine Defizite. Das hast du nicht richtig gemacht. Dies könntest du noch verbessern. Trotzdem: Du bist wunderbar!
In einem Seminar hatte eine Teilnehmerin eine Differenz mit dem Seminarleiter. Da kam ein Gefühl von Ärger hoch. Der Ärger bewirkte zunächst eine Trennung. "Der Seminarleiter ist blöd. Der ist ja sooo klug! Dieser Besserwisser! Ich fand ihn mal richtig gut und ich mochte ihn. Jetzt zeigt er aber sein wahres Gesicht. Er kann nichts anderes neben sich gelten lassen. Ist halt ein Sonnenkönig! Ein Superguru!" Daraufhin sprach der Seminarleiter diese Teilnehmerin an so ungefähr mit den Worten: "Da merke ich jetzt Ärger. Ich bin trotzdem mit dir in Verbindung. Spürst du das? Merkst du, dass ich bei dir bin und dich mag ganz unabhängig davon, ob da jetzt eine Meinungsdifferenz da ist oder ein Ärger! Spür einmal nach!" Da wachte die Teilnehmerin auf und ihr wurde klar, dass das Gefühl von Trennung nicht nötig ist. Sie konnte wieder in Verbindung gehen. Mir hat das sehr gefallen. Denn es hat einen Unterschied gemacht zu sonstigen Erfahrungen.
Wenn wir uns über jemanden ärgern gehen wir in der Regel in die Trennung. Wir wollen mit dieser Person nichts mehr zu tun haben. Wir wenden uns ab. Kannst du dir vorstellen, dass du zugleich den Ärger spürst, aber dich nicht trennst sondern in Verbindung bleibst? "Ich ärgere mich jetzt. Aber du wirst es nicht schaffen, dass ich mich von dir trenne. Ich kann immer noch das Wunderbare in dir wahrnehmen und freue mich, dass ich etwas davon bekomme!"
Also noch einmal. Du bist wunderbar! Trotz und jenseits aller Defizite und Mängel. Du bist einfach ganz besonders. Dafür musst du nichts tun! Gar nichts!
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Freitag, 5. Februar 2016

Vom Mond aus betrachtet spielt das Ganze gar keine so große Rolle

Vom Mond aus betrachtet existiere ich gar nicht.
Vom Mond aus betrachtet wirkt ein Flugzeug nicht einmal wie ein Papierflieger.
Vom Mond aus betrachtet kleben wir wie Steine fest am Boden.
Vom Mond aus betrachtet ist Europa ein Klebepunkt.

Wenn du in einer Krise steckst dann steig für einen Augenblick aus deinem Körper und beame dich auf den Mond. Was wird da aus deiner Krise? Dann steige in ein Raumschiff und fliege vom Mond auf die Erde zu. Immer näher hin zu deiner Krise. Ab wann wirst du die Krise wieder spüren und ab wann hat sie dich wieder, die Krise?
Setz dich auf einen Stuhl und stelle folgende Fragen:
"Wenn dich deine Urgroßmutter im Himmel jetzt sähe, was würde sie denken, fühlen und dir sagen oder wünschen angesichts deiner Krise?"
"Wenn der erste Mensch dieser Erde dich jetzt sähe, was würde er denken, fühlen und dir sagen oder wünschen in dieser Situation?"
Was würde ein Darmbakterium dir von deinem Leben erzählen? Was würde der Stuhl sagen auf dem du sitzt? Was erzählt der Pullover von deiner Haut und der Schuh von deinem Schweiß?
Wandere mit deiner Aufmerksamkeit hin zu all diesen Punkten und betrachte dein Leben aus unterschiedlichen Perspektiven. Was verändert sich bei dir, wenn du das machst?" Vom Mond aus betrachtet spielt manches keine so große Rolle als wie von innen drin.
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Donnerstag, 4. Februar 2016

Ich atme. Produktiver wird es heute nicht mehr.

Wenn ich atme ist das schon viel. Es ist quasi alles. Wenn ich mich erschrecke dann stockt mir der Atem. Für einen Augenblick höre ich auf und unterbreche das Leben. Ich muss den Augenblick nur lange genug hinauszögern, dann könnte aus dem Erschrecken der Tod kommen. Ich würde aufhören zu atmen und dann aufhören zu leben. Insofern ist atmen alles!
Was geschieht wenn ich atme? Ich versorge mein ganzes Körpersystem mit Sauerstoff. Da sind Milliarden von Zellen am Werk. Unglaublich viele Kreisläufe und Systeme sorgen hochkomplex dafür, dass ich lebe. Jahr für Jahr, Tag für Tag, Stunde für Stunde, Sekunde für Sekunde, Augenblick für Augenblick. Atmen ist hoch produktiv. Ich könnte mich hinsetzen und sagen: "Für den Rest des Lebens beschränke ich mich auf das Atmen." Wenn du das bewusst tätest mit voller Achtsamkeit und das für jeden Moment. Was glaubst du, würde dann geschehen? Du würdest also deinen Atmen in jedem Augenblick bewusst wahrnehmen. Meine Vermutung? Es würde dich zur Erleuchtung führen! Wie viele Atemzüge hast du einmal geschafft, bewusst wahrzunehmen. Schon nach wenigen Atemzügen schleicht sich bei mir in der Regel der erste Gedanke ein. Dann bin ich weg vom Wahrnehmen. Ich denke und lande in Gedankenschleifen.
Wenn ich wirklich einmal atmen täte und das über einen ziemlich langen Zeitraum und wenn ich das bewusst täte... das wäre so produktiv wie das Leben produktiver nicht sein könnte. Kennst du übrigens alle Atemräume in deinem Körper? Du wirst dich wundern wie viele es davon gibt!
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Dienstag, 2. Februar 2016

Nö einfach Nö


Das möchte ich gerne: Einfach mal "Nö" sagen. Kein hartes und sich erkämpftes "Nein!" "Nein!" klingt eben machmal so abweisend. So gefühlskalt! Nein fragt manchmal nach eine guten Begründung. Ich muss mich rechtfertigen oder wenigstens um Verständnis werben. Ein paar Worte vor und/oder hinter dem "Nein!"
"Kommst du zu meiner Feier?" Da kannst du nicht einfach "Nein!" sagen, oder? Du sagst vielleicht eher einen Satz in Watte wie: "Danke für die Einladung. Ich wäre ganz gerne gekommen und ich freue mich total, dass du an mich gedacht hast. Dass ich so wichtig für dich bin. Jetzt habe ich für den Tag aber schon lange etwas geplant und ich bedauere es sehr, dir absagen zu müssen."  Das ist ein Satz mit einem Nein in totaler Watte.
"Kommst du zu meiner Feier?" Antwort: "Nö, einfach nö!" Ohne Schnörkel. Ohne Erklärung, ohne Rechtfertigung. Und sogar mit einer gewissen Leichtigkeit. Ich könnte "Ja" sagen aber ich sage einfach mal "Nö". Jetzt sage ich es mal einfach so. Morgen könnte es auch anders sein. "Nö"!
Du riskierst ein wenig Irritation vielleicht sogar den Erhalt der Freundchaft, Gegenwehr, Ärger- oder Traurigkeitsgefühle. Du machst es einfach ohne Abwägen. Ohne Hin und Her. Einfach so. "Nö!"
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Montag, 1. Februar 2016

Einzelstück!


Immer wieder finde ich sie: Die Einzelstücke! Dieser Pullover ist ein Einzelstück. Er wurde nur einmal hergestellt. Diese Skulptur ist auch ein Einzelstück!
Auf Weihnachts- oder Handwerksmärkten finde ich Stände mit lauter Einzelstücken. Jeder Kuchen, den ich backe, ist ein Einzelstück. Einzelstücke heben sich aus der Masse des Gewöhnlichen hervor. Da steckt ein unglaublicher Reichtum drin! Eine kreative Idee. Sorgfalt. Zeit. Geduld. Kompetenz. Inspiration. Handwerkliches Geschick. Gedanken. Ideen. Schweiß. Ärger. Widrigkeiten. Freude. Liebe. Ganz viel von der Persönlichkeit des Schöpfenden.
Im Einzelstück offenbart sich der Schöpfer, die Schöpferin! Jedes Einzelstück ist ein Hinweis darauf, dass die Massenwaren uns noch nicht völlig überflutet haben. Jedes Einzelstück gibt ein Zeugnis von Einmaligkeit, Unverwechselbarkeit und Originalität.
Mehr noch als jeder Schrank, jede Skulptur, jeder Kuchen und jedes Bastelstück. Mehr noch als jedes Haus und jedes Kleidungsstück oder sonst von Menschen geschaffenes Objekt bist du ein Einzelstück. Du bist ein Einzelstück in hoher Potenz. In einer anderen Dimension. Nicht von Menschenhand gestrickt, aber dennoch mit Idee und unglaublicher Präzision. Du bist ein unglaubliches Einzelstück.
Wenn nicht schon Eines an meiner Seite wäre, das mein Leben ausfüllt, würde ich dich wählen. Weil auch du ein so kostbares Einzelstück bist. Für dich ließe ich alle meine "materiellen Einzelstücke" liegen und stehen. Sie kommen mir bedeutungslos vor, wenn ich dich anschaue. Du Einzelstück! Du geheimnisvolles Etwas! Du Unbegreifliches! Du Wunder! Du Wundervolles!
Und? empfindest du dich aus so? Oder liebst du deinen "einmaligen Strickpullover" mehr als dich selbst! Du und ich, wir sind beide unglaubliche Einzelstücke! Happy day!
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