Samstag, 28. Mai 2016

Ich habe mich entschieden und sage: vielleicht!


Es ist aber auch manchmal schwer, sich zu entscheiden! Da gibt es so viel abzuwägen! Je länger ich nachdenke, desto mehr sammeln sich im Kopf Argumente an.
Ich habe diese Hose gesehen! Ich habe sie auch anprobiert! Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht! Das ist so eine Hose für jeden Tag und zu jedem Anlasse. Geht gut für die Arbeit und auch noch für die Freizeit. Ein echter Allrounder! Ich war schon lange auf der Suche danach! Es ist auch so schwer, in meiner Größe überhaupt das Passende zu finden. Und hast du das Passende gefunden, dann gefällt dir die Farbe nicht. Oft eben nur so ungefähr! Aber kaufst du eine Hose "so ungefähr", wenn du sie jeden Tag tragen möchtest - bis auf die Waschunterbrechungen?
Da habe ich jetzt also die neue Hose anprobiert. Wirklich toll! Dann schaue ich auf den Preis! Der haut mich um! Für das Geld kaufe ich sonst zwei Hosen. Eine einzige Hose für diesen Preis? Da mag sie aussehen oder mir passen wie sie will! Das geht ja gar nicht! Beim Preis von Hosen habe ich mir irgendwann einmal ein Limit gesetzt. Da gehe ich nicht drüber! Im Leben musst du immer Grenzen setzen, sonst ist dein Geld plötzlich weg und du weißt nicht einmal, wo! Schweren Herzens lege ich die Hose wieder weg.
Denn nehme ich sie noch einmal in die Hand und streichel über den Stoff. Ist doch schön! So eine finde ich so schnell nicht wieder! Ich habe da Erfahrung mit. Wenn ich jetzt gehe und die Hose liegen lasse, dann bereue ich es, sobald ich den Laden verlassen habe. Ich ärgere mich schwarz! Ich kaufe die Hose! Basta!
Auf dem Weg zur Kasse kommen doch noch die Bedenken. Ich höre schon die Kommentare: Du leistest dir eine solche Markenhose! Du, der "Einfachmensch"? Ist ja interessant! Mir kommt in den Sinn, dass ich schon mal hin und wieder etwas verkleckere! Auf die neue Hose? Da habe ich schon so viel Geld ausgegeben und dann versaue ich sie mir in kurzer Zeit. Vielleicht bewährt sich diese Hose ja gar nicht. Das ist auch gar nicht meine Marke. Ich trage sonst immer eine andere. Leider gibt es da zur Zeit nichts Passendes. Aber wenn ich ein wenig Geduld habe und auf die nächste Kollektion warte? Ich stoppe! Ich drehe mich um und lege die Hose wieder auf den Stapel.
Wenn ich sie ganz unten in den Stapel lege, dann wird sie vielleicht übersehen. Wenn sie lange genug da liegt, dann wird sie vielleicht im Preis reduziert! Dann würde ich in ein paar Wochen wiederkommen und würde mir die Hose viel günstiger kaufen. Aber - es gibt Menschen, die greifen zielgerichtet nach ganz unten in den Stapel. Das sind die Schnäppchenjäger! Vermutlich habe ich da keine Chance! Soll ich es doch riskieren?
Da kommt mir die Erleuchtung! Virginia Satir hat ja gesagt: Zwei Wege führen in ein Dilemma. So ist es häufig bei Entscheidungen. Du befindest dich in einem Dilemma und du kannst nicht zwischen A und B entscheiden. Je länger du nachdenkst, desto schwieriger wird es. Vor allem bist du pausenlos damit beschäftigt. Das ist anstrengend und kostet Energie. Ab dem dritten Weg beginnt die Freiheit. Ich brauche also eine dritte Lösung bei meiner Entscheidungsschwierigkeit.
Die Erleuchtung heißt so! Ich habe mich entschieden und sage: vielleicht! Jetzt wirst du denken, dass ich mich ja gar nicht entschieden habe. Ich habe ledglich dieses schreckliche "vielleicht" gesagt! Das ist doch keine echte Lösung! Vielleicht kaufe ich die Hose, vielleicht aber auch nicht! Dieses "vielleicht" raubt dir die Kraft, weil du schwankst zwischen A und B.
Das andere, alternative und neue "vielleicht" hingegen ist total kraftvoll und neu. Denn du hast dich entschieden! Du hast dich positiv für das "Vielleicht" entschieden! Du bist damit einverstanden, dass du jetzt nicht zwischen A und B entscheiden wirst. Du entziehst dich dem aufreibenden Wechsel.
Wie sieht das aus in der Umsetzung? Fröhlich lege ich die Hose auf den Stapel! Ich nehme mein Smartphone und mache ein hübsches Photo davon. Ich denke an all die vielen Hosen, die es noch auf der Welt gibt und glaube fest daran, dass irgendwo noch eine auf mich wartet, die zu mir kommen möchte. Zugleich schließe ich den Kauf dieser Hose auch nicht aus. Ich halte mir einfach die Möglichkeit offen und freue mich darüber, dass ich diese Option habe. Ich könnte ja auch in einer Welt leben, wo es nur Tücher gibt, die ich mir um den Bauch legen müsste. Aber ich lebe in einer Welt voller Hosen. Diese Hose auf dem Stapel ist eine davon. Ich hatte sie sogar für einen Augenblick an und ein ganz schönes Glücksgefühl damit. Aber haben muss ich sie nicht! Ich könnte! Das wäre auch ganz schön! Aber müssen muss ich nicht!
Jetzt kann ich den Laden verlassen. Ich fühle mich frei! Ich habe mich entschieden und sage: vielleicht!
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Freitag, 27. Mai 2016

Ich möchte mit dir alt werden...

Hast du jemanden, mit dem du alt werden möchtest? Stell dir doch einen Wein vor, der noch nicht getrunken wird. Er darf liegen bleiben und reifen. Er wird vorsichtig behandelt und hoch geschätzt!

Hast du einen Menschen an deiner Seite, dem du diese Qualitäten zusprechen magst? Ein Mensch, der von Tag zu Tag im Wert steigt? Ein Mensch, in dem du die Reife wachsen siehst Jahr für Jahr. Ein Mensch, den du in Ruhe lassen kannst und den du nicht verändern möchtest? Auch nicht ein ganz kleines bisschen? Ein Mensch, wo die Flasche zu bleibt und sich entwickeln kann, so wie er mag. Du bist dabei oder daneben und freust dich nur?
Ich möchte mit dir alt werden.. es hat aber keine Eile! Dahinter steckt auf den ersten Blick der Wunsch, möglichst lange jung zu bleiben. Aber ob du in Eile oder mit Weile alt wirst ... das steht auf einem anderen Blatt.
Wenn du reifen möchtest dann hat es eher mit Weile als mit Eile zu tun. Ich stelle mir den Menschen an meiner Seite vor wie er in zwanzig Jahren sein wird. Er wird sich eh so entwicklen wie er sich entwicklen wird. Ich verzichte darauf, den Prozess zu beschleunigen, zu verändern oder zu beeinflussen. Manchmal besteht die große Aufgabe und Arbeit darin, das "Nichts tun" mit großem Respekt und mit großer Achtung zu pflegen.
Ja, es gibt die Versuchung, die Flasche zu öffnen. Was tut sich denn da? Schon umgekippt? Aber ich lasse die Finger davon. Ist der Wein in der Flasche gibt es nichts mehr zu tun. Mitwachsen und mitreifen!
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Dienstag, 24. Mai 2016

Ich mache keine Fehler, sondern ich lerne nur dazu.


Das Zimmer ist noch nicht aufgeräumt. Der Garten sieht ungepflegt aus. Ich habe keine Zeit! Du musst noch einkaufen! Das hast du vergessen! Dies fehlt hier. Wer hat das kaputt gemacht? Du bist zu spät gekommen. Du hast nicht aufgepasst. Dies ist nicht richtig! So macht man das nicht!
So viel müssen wir noch machen! Du bist zu langsam! Du bist nicht sorgfältig genug! Das hätte nicht passieren müssen. Das war völlig überflüssig! Du hast es doch gewusst! Warum hast du es dennoch anders gemacht! Jetzt stehe ich da!

Kennst du solche Sätze? Wie viele davon denkst du jeden Tag? Wie viele davon hörst du oder sprichst du selber aus? Wenn mal eine ganze Litanei davon heruntersprichst wirst du folgendes feststellen: Es zieht dich herunter! Es macht dich fertig! Es setzt dich unter Druck und macht dir ein schlechtes Gefühl!

In wie vielen Situationen im Leben sind wir defizitorientiert? Wir sehen nur das, was fehlt, was fehlerhaft oder ungenügend ist. Irgendwann hörst du auf. Du resignierst. Du wendest dich ab!

Dein Zimmer hat tolle ordentliche Bereiche. Der Garten ist voller duftender Wildkräuter. Ich habe eine halbe Stunde Zeit für dich. Gut, dass du an so viele Dinge gedacht hast. Ich freue mich über deine Sorgfalt. Gut, dass es kaputt ist, jetzt hast die die Erfahrung gemacht, wie zerbrechlich Porzellan ist. Jetzt kann ich dir erst meine kostbaren Gläser anvertrauen, weil du ein Gefühl für die Kostbarkeit der Dinge entwickelt hast.

Stell dir eine fehlerfreundliche und entwicklungsbereite Welt vor! Was würde sich dann in deiner Familie verändern? In deiner Arbeitswelt oder Nachbarschaft! Ich wünsche dir einen Raum, in dem du dich gut weiterentwickeln kannst. Du gehst wohlwollend mit allem um was ist. Und alles was ist, wird wohlwollend mit dir sein!
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Mittwoch, 18. Mai 2016

Kannste so machen, dann ist es halt Kacke.


Ich stelle mir einen Sohn vor, der seiner Mutter erzählt, was er jetzt vorhat. Die Mutter kennt ihren Sohn und schlägt die Hände über den Kopf zusammen. "Lernt der denn nie dazu? Das kann nicht mein Sohn sein! So oft habe ich ihm schon gesagt! Wann versteht er denn endlich! Ich kann ja sagen was ich will, der hört ja eh nicht! Alle meine Unterstützung ist zwecklos!"
Dann kommt die Resignation: "Kannste so machen, dann ist es halt Kacke." Das erspart jede weitere Erklärung. "Soll er doch machen! Ist ja schließlich sein Leben! Ich würde ihm die "Kacke" ja ersparen, aber..."
Da gibt es ja die Perfektionisten. Die schon immer alles genau wissen. Die wissen, dass da Kacke bei herauskommt. Die Menschen mit den tollen Lebenserfahrungen und Schlaubergereien. In Klammern gehöre ich wohl auch dazu. Wir meinen es ja nur gut. Mit uns und mit allen anderen.
Ein Perfektionist hat eine klare Vorstellung davon, wie etwas zu gehen hat. Erst kommt A, dann B, dann C. Alles sehr sorgfältig und möglichst fehlerfrei. Das Prinzip heißt: "Kacke" vermeiden. Um jeden Preis. "Kacke" ist halt "Kacke". Müll! Überflüssig! Abfall! Wird nicht mehr gebraucht!

Ich möchte ein Plädoyer geben für diese Kacke! Daraus wird Humus, oder? Die Systemiker sagen: "Wo die Scheiße ist, ist auch ein Kamel!" Alle Dinge haben auch ihre positive Seite.
Wenn der Sohnemann sich zu seinem "Unglück", zu seiner "Kacke" entscheidet, wer weiß wofür das gut ist? Er sammelt Erfahrungen und Erkenntnisse! Und am Ende kommt total etwas schönes dabei heraus. Vielleicht nicht sofort, aber später. Auch Kacke braucht Zeit, bis daraus fruchtbarer Humus entsteht. Geben wir dem Ganzen also ein wenig Zeit, sich zu entwickeln. 
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Montag, 16. Mai 2016

I wish you watt

Ich wünsche dir Leichtigkeit.
Ich wünsche dir ein tiefes Durchatmen.
Ich wünsche dir Wärme für die Seele.
Ich wünsche dir eine gute Verbindung mit allem was ist.

Ich wünsche dir ein Sahnehäubchen auf dem I.
Ich wünsche dir einen wohlwollenden Umgang mit dir selbst.
Ich wünsche dir ein aufmunterndes Wort für den Tag.
Ich wünsche dir einen Moment, wo du wirklich gemeint bist.

I wish fort, was den Tag belastet.
I wish fort, was das Auge trübt.
I wish fort, was das Herz schwer macht.
I wish fort, was mich hindert ganz da zu sein.

You bist gemeint!
You sprech ich an!
You bist ein I!
You kann es!

Watt ist deine Aufgabe heute?
Watt kann dich hindern, ganz du zu sein?
Watt brauchst du noch?
Watt sind deine Ressourcen?

I wish you watt!

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Donnerstag, 12. Mai 2016

Sich verlieben und verliebt bleiben...

Ich habe diese Postkarte entdeckt und mir ist das Herz aufgegangen. Ein altes Paar geht Arm in Arm. So viel Nähe! So viel Vertrauen! Nicht jung und verliebt, sondern verliebt geblieben! Welch ein Geschenk! Das beflügelt doch, oder?
Schau dir dieses Paar an und teile diese Freude, die du erlebst. Es ist ansteckend! Wie schön! Wenn du diese Freude teilen kannst, dann breitet sie sich in dir aus. Jetzt in diesem Augenblick kannst du den Frieden spüren. Oder kommst du an deinen Schmerz? Weil es bei dir nicht so ist? Weil du dir deine "Liebe" anders gewünscht hast? Das kann und darf auch sein.
"Sich zu verlieben ist einfach. Verliebt zu bleiben hingegen, ist etwas ganz Besonderes." Das ist der Kommentar zu dem Bild. Das erste Verlieben ereignet sich. Einfach so! Es macht Plopp und schon ist es passiert. Dein Herz geht auf! Doch was ist das Geheimis nach so vielen Jahren?
Ich habe im Laufe meines Lebens viele Paare kennengelernt. Da gibt es Paare, die wirken auf mich in ihrem Paardasein wie ständig neben oder gegeneinander. Da gibt es "Freundschaftspaare", "WG-Paare", "Gewohnheitspaare", "Nörgelpaare" oder "Sichstechen-Paare". Da sitzt du bei einem Fest mit vielen Paaren. Und zwischen all den vielen Paaren sitzt manchmal ein Paar und ich mache die Wahrnehmung: Das ist wirklich ein Paar! Die sind ja aufeinander bezogen! Auch noch nach vielen Jahren. Welch ein Geschenk!
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Freitag, 6. Mai 2016

Ich bin eine © Limited Edition


Ich bin eine "Limited Edition". Mich gibt es nur einmal! Ein einziges Mal! Ich bin kostbar und einmalig! Es gibt viele Männer auf dieser Welt und ich bin von denen ganz einzig.
Darum gehe ich mit mir um wie ich auch sonst mit einzigartigen Dingen umgehe. Ich pflege mich, ich behüte mich und ich gebe gut darauf acht, dass ich das bekomme, was mir gut tut.
Und ich wünsche mir, dass du auch pfleglich mit mir umgehst. Ich bin nämlich eine "Limited Edition". Ich möchte, dass du das nicht vergisst! Wenn du mich verbal oder gedanklich schlägst, dann vertrag ich das nicht so gut. Das gibt Dellen in meiner Einmaligkeit!
Ach so! Du bist auch eine "Limited Edition!" Ja, das stimmt! Du bist auch einmal! Total! Wie wunderbar! Gut, dass du mich daran erinnerst. Manchmal vergesse ich das. Auf einmal habe ich dir gedanklich und emotional etwas über die Rübe gegeben und deine Einmaligkeit nicht gesehen! Dabei bist du wirklich eine "Limited Edition" sogar mit einem © . Du bist schützenswert! Du hast einen Rechtsanspruch darauf! Niemand hat die Erlaubnis, dir das zu nehmen. Ich auch nicht!
Auch, wenn ich einmal sauer bin auf dich oder auf mich. Ich bleibe eine "Litmited Edition" mit Rufzeichen und Rechtsanspruch. Solltest du das vergessen werde ich dich daran erinnern. Und zugleich bitte ich dich, mir nicht die rote Karte zu zeigen sondern die grüne: "Hallo, du bist eine Limited Edition! Geh pfleglich mit dir und mir um!"
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